Jahreszeiten und Obstzeiten sind nun auch bei unserem „zweiten Durchlauf“ noch nicht in Fleisch und Blutübergegangen. Erdebeerzeit beginnt dann, wenn es draußen nicht richtig kalt ist, …..so Ende Februar. Klar, die wachsen dann natürlich nicht in der Umgebung von Peking, aber immerhin im Süden Chinas. Und Anfang Mai ist diese „rote“ Zeit schon wieder vorbei, owbohl man doch am Tag zuvor noch Händler mit Bergen von Erdbeeren auf dem Karren gesehen hat.
Stattdessen werden dann Ananas angepriesen…….in hellgelb oder mit dunkelgelben Fruchtfleisch. Sie werden, wenn man möchte, sofort in mundgerechte Stücke geschnitten und im Plastik (grgrgrgrg, aber „Plastik“ ist ein anderes Thema!)-schälchen verkauft. Oder man kauft die ganze, natürlich geschälte Frucht. Sie ist dann mit einem Spezialmesser kunstvoll mit Spiralmuster verziert, weil die „Augen“ herausgeschnitten wurden. Sehr lecker, besonders gekühlt. Konkurrenz erhält die Ananas von der Wassermelone, die, wie bei uns auch, bedeutsam beklopft wird. Und der möglichst dumpfe Klang verspricht die leckerste Frucht…….Zuckersüß ist sie und schmeckt noch verführerischer, wenn man die aufgeschnittene Frucht mit Limettensaft beträufelt. Am besten nimmt man dazu die ganz kleinen Limettchen; winzig kleine Limetten, die ein gelblich/oranges Fruchtfleich und recht große Kerne haben. Ausgepresst schmeckt die säuerlich-herb und verträgt sich blendend mit der Süße der Wassermelone. Das ist momentan unser liebster Fruchtgenuss.
Nur, …..der Frühling war kaum 10 Tage alt, da brach die Sommerhitze hier schon wieder aus. Also, Übergangskleidung kann man sich wirklich schenken. Entweder es ist hochsommerlich heiß von spätestens Anfang Mai bis Ende Oktober, oder eben folglich lausig kalt in der übrigen Zeit. Bestes Reisewetter für Peking ist somit Mai oder September……leider sind wir für dieses Jahr schon ausgebucht, aber wer von Euch Lust und Zeit hat ist nach Absprache herzlich bei uns willkommen.
Scheinbar können wir auch wieder in unserer Wohnung bleiben, nur der Vermieter will natürlich dieses Jahr die Miete erhöhen, nachdem er letztes Jahr auf unser Drängen und die Baustelle nebenan nicht auf einer Erhöhung bestanden hat. Das ist diese Jahr anders: Er springt natürlich gern auf den Zug der überteuerten Mietpreise in Peking auf und verlangt dieses Jahr eine satte Erhöhung von 12%……aber wir konnten ihn schon runterhandeln – vielmehr unsere Maklerin. Mal sehen, ob dieses Ansinnen bis zur Vertragsunterzeichnung auch so bleibt…….da kann man sich nicht so sicher sein. Es gibt die skurilsten Geschichten rund um das Thema Wohnraum:
Unser stellvertretender Schulleiter und Kollege stand letzten Monat vor verbarrikadierter Wohnung und die Polizei wollte ihn auch gar nicht mehr hineinlassen, sodass er zunächst im Hotel übernachten musste. Es stellet sich am nächsten Tag heraus, dass seine Vermieterin in finanzielle Nöte geraten war, die Wohnung sollte jetzt flugs verkauft werden und dazu müsse er sie in drei Tagen räumen. Ein zweiter Polizist räumte nach kurzen Verhandlungen (mit einer Dolmetscherin) Zeit bis Anfang Mai ein, aber jetzt darf er doch bis Ende Juni und seinem letztendlichen Aus- und Umzug nach Deutschland darin wohnen bleiben. Aber das hätte auch anders laufen können – wir hatten ihm schon eine Notunterkunft bei uns angeboten. 🙂
Hier folgen in loser Reihenfolge noch Eindrücke aus den Ferien und Dienstreisen, die uns in diesem letzten Halbjahr ganz schön auf Trab gehalten haben. Wir waren sehr umtriebig, aber seit das Wetter wieder so dauerhaft und stabil warm/heiß ist, sitzen wir auch gern am WE wieder auf dem Rad hier in Beijing.
In den Sommerferien bekomme ich Besuch von Krissy; gemeinsam werden wir natürlich Peking erkunden, und dann sogar noch in die Mongolei fahren….mit der Transibirischen Eisenbahn, wenn wir hoffentlich bald unser Ticket erhalten. Aber dazu kann ich sicher noch einen weiteren Blog schreiben, denn auf Verreisen will in China gelernt sein.
Grüße aus Hannover, immer wieder schön von euch zu lesen. Ich hoffe es geht euch gut.